Zur Herkunft des Namens 1934

Die damalige Sicht der Namensentstehung

Der Name Krust ist rein schwäbischen Ursprungs.
Es besteht keine Verwandtschaft mit dem lat. crusta oder dem gleichbedeutenden deutschen Wort für Kruste.
Der grosse Sprachforscher Grimm führt in seinem „deutschen Wörterbuch“ Krust als masc. an mit dem Bemerken:
“Das masc. Krust neben dem fem. Kruste, lat. crusta, ist auffallend und muss einen heimischen Anlass haben.“:
Doch erst in Fischer’s „schwäbischen Wörterbuch“ ist der Nachweis erbracht, dass man in Schwaben bis etwa um die mitte des 15. jahrhundert von

Grust (Gru—scht)

schrieb und sprach und wurde darunter verstanden:

Rüstungen – Kriegswerkzeug – materialen und Ausrüstungsgegenstände, die zum Krieg und ähnlichem nötig sind. (nach Fischer)
Das lassen auch die Fischer angeführten Belegsätze deutlich erkennen:
„So hat ein ehrsamer Rat zue disem schantzen und lägerschlagen allen Grust hergeben.“
„Es hatte dieser Obrist allhier 2 Tag aneinander einen solchen Grust durchführen lassen, dergleichen niemalen von einen König gesehen …“
„… Der Hauen, Schaufeln, Bickel, Schubkarren war des Grust’s so viel …“
„Bei allem diesem Grust, Wagen, Pferden u.s.w. …“
In der Folge wurde im wechselvollen Fluss der Sprache bei der schriftlichen Wiedergabe aus dem G im Anlaut ein K, so dass man nun nicht mehr

Grust sondern Krust schreibt.

So nennt man noch heute in ganz Schwaben die zum Hausrat gehörigen Gegenstände „krust“ und behält damit in sinngemäßer Anwendung das alte Stammwort im heimischen Sprachschatz.
Wenn jemand umzieht, kann wohl den Ausruf hören: „hat der einen Haufen Krust!“
(Nichtkenner dieses schwäbischen Ausdrucks haben denselben im hochdeutschen leider mit „Plunder“ wiedergegeben, was nicht ganz zutreffend ist)

Somit deutet Grust oder Krust

 als Namen auf den Mann, der entweder persönlich viel Kriegsausrüstungsgegenstände hatte, oder aber, der solche für das Gemeinwesen verwaltete oder Verwahrte.

_._

Die neuste Forschung sagt: Krust bedeutet soviel wie „Schirrmeister“, was sich sinngemäß sehr wohl mit der alten Deutung vereinbaren lässt.

(aus der Überlieferung der Öschelbronner Familie ca. 1934, zur Verfügung gestellt von Angelika Künkele geb. Krust)

Anmerkungen von Ralf Krust:
Die  Namensform „Grust“ findet sich seltener in den Kirchenbüchern, öfter lässt sich die Form „Crust“ nachweisen.