Die damalige Sicht der Namensentstehung
Der Name Krust ist rein schwäbischen Ursprungs. |
Es besteht keine Verwandtschaft mit dem lat. crusta oder dem gleichbedeutenden deutschen Wort für Kruste. |
Der grosse Sprachforscher Grimm führt in seinem „deutschen Wörterbuch“ Krust als masc. an mit dem Bemerken: |
“Das masc. Krust neben dem fem. Kruste, lat. crusta, ist auffallend und muss einen heimischen Anlass haben.“: |
Doch erst in Fischer’s „schwäbischen Wörterbuch“ ist der Nachweis erbracht, dass man in Schwaben bis etwa um die mitte des 15. jahrhundert von |
Grust (Gru—scht) |
schrieb und sprach und wurde darunter verstanden: |
Rüstungen – Kriegswerkzeug – materialen und Ausrüstungsgegenstände, die zum Krieg und ähnlichem nötig sind. (nach Fischer) |
Das lassen auch die Fischer angeführten Belegsätze deutlich erkennen: |
„So hat ein ehrsamer Rat zue disem schantzen und lägerschlagen allen Grust hergeben.“ |
„Es hatte dieser Obrist allhier 2 Tag aneinander einen solchen Grust durchführen lassen, dergleichen niemalen von einen König gesehen …“ |
„… Der Hauen, Schaufeln, Bickel, Schubkarren war des Grust’s so viel …“ |
„Bei allem diesem Grust, Wagen, Pferden u.s.w. …“ |
In der Folge wurde im wechselvollen Fluss der Sprache bei der schriftlichen Wiedergabe aus dem G im Anlaut ein K, so dass man nun nicht mehr |
Grust sondern Krust schreibt. |
So nennt man noch heute in ganz Schwaben die zum Hausrat gehörigen Gegenstände „krust“ und behält damit in sinngemäßer Anwendung das alte Stammwort im heimischen Sprachschatz. |
Wenn jemand umzieht, kann wohl den Ausruf hören: „hat der einen Haufen Krust!“ |
(Nichtkenner dieses schwäbischen Ausdrucks haben denselben im hochdeutschen leider mit „Plunder“ wiedergegeben, was nicht ganz zutreffend ist) |
Somit deutet Grust oder Krust |
als Namen auf den Mann, der entweder persönlich viel Kriegsausrüstungsgegenstände hatte, oder aber, der solche für das Gemeinwesen verwaltete oder Verwahrte. |
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Die neuste Forschung sagt: Krust bedeutet soviel wie „Schirrmeister“, was sich sinngemäß sehr wohl mit der alten Deutung vereinbaren lässt. |
(aus der Überlieferung der Öschelbronner Familie ca. 1934, zur Verfügung gestellt von Angelika Künkele geb. Krust) |
Anmerkungen von Ralf Krust: |
Die Namensform „Grust“ findet sich seltener in den Kirchenbüchern, öfter lässt sich die Form „Crust“ nachweisen. |