Der Ort Niefern

heute Niefern-Öschelbronn

Im Buch „Bauerbach, Vom Reichsdorf zum Brettener Stadtteil“ finden wir auf der Seite 380 folgenden Hinweis: „In der Auseinandersetzung mit dem Kloster Hirsau wegen anmaßlicher Ansprüche werden in einem so genannten Notariatsinstrument von 1448, d. i. eine notarielle Niederschrift von Zeugenaussagen über strittige rechtliche Tatbestände, erstmals eine Anzahl in Bauerbach gebürtiger aber nicht mehr hier wohnhafter Zeugen mit Vor- und Familiennamen genannt: … Crust Bernhard, gesessen zu Niefern, 40 Jahre“
Als nächste Erwähnung findet sich in dem Herdstattverzeichnis von Niefern 1455 der Bauer Hans Krust. Im Erblehensbrief vom 6. Februar 1466 erhält Martin Krust als erster bekannter Dorfmüller die Dorfmühle in Niefern als Lehen (vgl. Chronik der Gemeinde Niefern-Öschelbronn S.113f): „Markgraf Carl von Baden übergibt die Mühle, die vormals die Barfüßer zu Pforzheim gehandhabt, als erbliches Lehen dem Martin Krust und seinen Nachkommen. Dieser zahlt jährlich am Martinstag 30 Schilling Pfennig an den Keller (Steuereinnehmer) zu Pforzheim. Er muss die Mühle allezeit in gutem Zustand erhalten. Dazu bekommt er aus den fürstlichen Waldungen, also aus dem Hagenschieß, das nötige Bauholz. Weiter hat er Anspruch auf jährlich 10 oder 12 Karren Brennholz. Er darf die Mühle ohne Zustimmung der Herrschaft nicht mit Schulden belasten oder sie verkaufen. Diese Urkunde wurde ausgestellt und mit dem markgräflichen Siegel versehen am Sonntag nach Dorotheentag (6. Februar) Anno 1466 in Pforzheim.“
Mit dem dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) und der dabei herrschenden Pest stirbt dieser Familienzweig aus. Der Name hält sich an dem ehemaligen Besitz länger, noch 1771 findet sich die Bezeichnung Krustenhof in Niefern.
Ende des 19. Jahrhunderts wandern aus Öschelbronn wieder Namensträger nach Niefern zu. Diese Mitglieder der Familie finden sich unter dem Abschnitt „Öschelbronner Zweig“.
Als umfassende Information über die beiden Orte Niefern und Öschelbronn wird die „Chronik der Gemeinde Niefern-Öschelbronn“ von Friedrich Leicht und Günther Schmalacker empfohlen.